Über 30 Jahre vermittelte das die Integrierte Leitstelle Schwarzwald-Baar-Kreis den Ärztlichen Notfalldienst für den gesamten Landkreis Schwarzwald-Baar. Unter verschiedenen Rufnummern, aktuell die 116117, erledigte das DRK im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) unzählige Ärztevermittlungen. Vermittelt wurde der Notdienst an Wochenenden, Feiertagen und nachts. Immer dann, wenn die Arztpraxen geschlossen hatten.
Zum 01.07. ist für das DRK hiermit Schluss. Am vergangenen Sonntag nun wurde die letzte Schicht absolviert. Dirk Sautter, Leiter der Integrierten Leitstelle, ließ es sich nicht nehmen und hat die Mitarbeiterin Monja Krieger am Sonntag in der Spätschicht besucht um sich bei ihr und damit stellvertretend bei allen Mitarbeitern für die jahrelange gute Arbeit mit einem kleinen Blumenstrauß zu bedanken. Die diensthabende Mitarbeiterin zeigte sich überrascht und erfreut zugleich.
Die Hintergründe für den Systemwechsel kennt Sautter nicht, er weiß lediglich, dass die KV die bestehenden Verträge fristgerecht gekündigt hat und die 116117 nun anderweitig durch ein Servicecenter vermittelt wird. Durch den Abzug aus den Leitstellen in Baden Württemberg entfallen seiner Ansicht nach Synergieeffekte, die durch die Nähe zu den Kollegen am Notruf 112 bestanden haben. So konnten bisher medizinische Anliegen unter 116117, die sich als Notfall darstellten, schnell und unkompliziert durch den Rettungsdienst abgewickelt werden.
Zur Frage ob Sautter eine Verbesserung durch die anstehende Änderung sieht, möchte er sich nicht äußern. Sein Schweigen und der Gesichtsausdruck vermitteln jedoch ein gewisses Maß an Skepsis. Er bittet in diesem Zusammenhang jedoch ausdrücklich darum, den Notruf 112 auch weiterhin nur in lebensbedrohlichen Fällen oder schweren gesundheitlichen Problemen anzurufen. Die 112 stellt weiterhin keine Alternative dar um bei Husten, Fieber, etc. schneller Hilfe zu erlangen!
